Vortrag: Tetyanas kurzes Leben

 1922 in der Ukraine geboren, 1942 nach Deutschland verschleppt, in der Pulverfabrik Liebenau zur Arbeit gezwungen und am 2. Juli 1945 in Bad Rehburgs Hospital gestorben – das sind die nüchternen Daten des kurzen Lebens von Tetyana Osnatsch. Von den Stationen dieses Lebens erzählt Martin Guse am Mittwoch, 22. Januar 2025, ab 19.30 Uhr in der Romantik Bad Rehburg.

 Tetyana ist nur eine von tausenden Zwangsarbeiter:innen, die an den Folgen der Arbeit in der Pulverfabrik starben und deren Schicksale Guse als Leiter der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau mit seinem Team seit Jahrzehnten recherchiert. Was bei vielen anderen nicht mehr möglich war, gelang bei Tetyana: Guse machte ihre Familie ausfindig, besuchte sie in der Ukraine und erfuhr so vieles über die junge Frau. Aus ihrem Leben vor der Verschleppung durch die Nazis. Aus der Zeit in der Pulverfabrik, in der sie gemeinsam mit ihrer Schwester war. Und auch davon, wie es ihrer Familie nach Kriegsende und nach dem Tod Tetyanas erging.

 Als die Alliierten die Zwangsarbeiter:innen der Pulverfabrik im April 1945 befreiten, war Tetyana bereits an Tuberkulose erkrankt und kam in das Hospital, das die Brit:innen in Bad Rehburg einrichteten. Für sie wie für weitere 227 Opfer der Nationalsozialist:innen kam dort jedoch jede Hilfe zu spät. Ein Gräberfeld auf dem Friedhof Bad Rehburgs zeugt davon.

Den Vortrag bieten wir begleitend zu unserer Ausstellung zu einem Kriegsgefangenenlager im Rehburger Forst an, die aktuell in der Romantik Bad Rehburg gezeigt wird. An diesem Abend ist sie ab 18.30 Uhr geöffnet.

Der Eintritt zu dem Vortrag von Martin Guse ist frei. Spenden sind willkommen.