Unsere künftige Zusammenarbeit haben die IGS Nienburg und unser Arbeitskreis Stolpersteine am 5. Februar 2019 in einer Kooperations-Vereinbarung festgeschrieben. Gemeinsam wollen wir an einer kritischen Auseinandersetzung mit Diskriminierung, Ausgrenzung und allen Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit vor regionalem Kontext arbeiten.
Eine Herzensangelegenheit sei diese Kooperation seiner Schule, sagte IGS-Schulleiter Mathias Granz zur Unterzeichnung der Vereinbarung. Erinnerungs- und Debattenkultur wie auch Menschenrechte haben die IGS und der Arbeitskreis in dieser Vereinbarung als übergeordnete Themen für fächerübergreifende Projekte und Exkursionen festgeschrieben.
Erste konkrete Projekte sind bereits vereinbart. So sollen unter anderem sämtliche Schüler der zehnten Klassen zu Biografie-Erkundungen die Geschichtswerkstatt unseres Arbeitskreises in Rehburg
besuchen. Bereits in diesem Halbjahr können zudem Schüler der IGS sich zu einer Werkstatt anmelden, die sich mit der Rehburg-Loccumer Geschichte der NS-Zeit und speziell den Judenverfolgungen
auseinandersetzt. Die Aufgabe für die Schüler wird darin bestehen, eine Form zu finden, in der die Geschichte jener Zeit mehr Menschen zugängig gemacht werden kann. Eine Stolperstein-App
beziehungsweise ein Audio-Guide, der an den Rehburger Stolpersteinen entlangführt und allerhand Informationen anbietet, sind ebenso im Gespräch wie ein Video-Rundgang durch die
Stolperstein-Ausstellung, zum jüdischen Friedhof und anderen historischen Orten. Und während IGS-Schüler einen Workshop von uns in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Loccum zu
„HateSpeech“ besuchen werden, hat die IGS uns einige der begehrten Plätze zu Lesung und Konzert von Esther Bejarano, der letzten Überlebenden des Mädchenorchesters von Auschwitz, zukommen lassen.
Erste Erfahrungen miteinander haben wir bereits gesammelt – mit Schulklassen, die unsere Geschichtswerkstatt besucht haben, und mit einzelnen IGS-Schülern, die an Projekten wie Lesungen mitwirkten. Die beiderseitigen guten Erfahrungen daraus wollen wir nun vertiefen.
Welchen Stellenwert die IGS der Kooperation beimisst, ließ sich auch an dem Aufgebot erkennen, mit dem sie zur Unterzeichnung nach Rehburg kam: neben der Schulleitung und etlichen Fachlehrern
waren auch Vertreter des Schulelternrates und Schüler dabei. Die Unterschrift für unseren Arbeitskreis leistete Dr. Harald Hoppe, Vorsitzender des Vereins für Kinder-, Jugend- und Kulturarbeit,
der Trägerverein des Arbeitskreises Stolpersteine ist. Sowohl auf die Kompetenzen unseres pädagogischen Teams als auch jene unserer Recherche-Gruppe und derjenigen, die das Kulturprogramm
gestalten, wird die IGS zurückgreifen können.
Die IGS, sagte Lehrerin Sonja Merkert, die für Gesellschaftslehre zuständig ist, habe bereits mit anderen Kooperationspartnern ausgezeichnete Erfahrungen gemacht – als Beispiel nannte sie den
Dino-Park Münchehagen, wo seit einem halben Jahr manches Mal IGS-Schüler an konkreten Projekten mitarbeiten. Außerschulische Lernorte würden gegenüber dem Unterricht in der Schule ganz andere
Blickwinkel eröffnen. Umso mehr freue sie sich, dass diese Kooperation nun zustande gekommen sei.
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„Faktencheck zur NS Zeit für Schüler“
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Alte Synagoge Petershagen
Ehem. Synagoge Stadthagen
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