Er war „Kein Besonderer“ – der Melker Heinrich Börner, dessen Leben Autor Bodo Dringenberg in seiner gleichnamigen Romanbiografie versucht hat zu rekonstruieren. 1940 wurde der junge Mann zum Tode verurteilt, weil er nicht in den Krieg ziehen wollte. Wir laden zu einer Lesung für Mittwoch, 24. April, ab 19.30 Uhr in unsere Geschichtswerkstatt im Gebäude des Rehburger Raths-Kellers ein.
Der heroische Widerstand weniger Politiker und Militärs gegen den Nationalsozialismus gehört zum sorgsam gepflegten Repertoire der bundesrepublikanischen Geschichte. Dass es auch einen unheroischen Widerstand gab, der sich aus einem einfachen humanen Impuls speiste, wird darüber leicht vergessen. Eines solchen unheroischen Widerstands hat sich Dringenberg angenommen mit seinem Buch „Kein Besonderer“.
Heinrich Börner, 1919 unehelich in Hannover-Linden geboren, verbrachte sein Leben als Melker auf Bauernhöfen Norddeutschlands. Er war nicht politisch aktiv, war kein Widerstandskämpfer und auch kein Intellektueller. Ebenso wenig gehörte er einer in der Nazizeit verfolgten Gruppierung an – ein einfacher Mann, niemand Besonderes.
Nach erzwungenem Reichsarbeitsdienst wurde er zu Kriegsbeginn in Hannover zur Wehrmacht eingezogen. Noch bevor er an die Front musste, desertierte er. Kurz nach seiner Fahnenflucht wurde er gefasst, vom Militärgericht zum Tode verurteilt und 1940 in Hannover bei der Kugelfangtrift erschossen. Er wurde nur 21 Jahre alt.
Die Romanbiografie »Kein Besonderer« folgt den Stationen des kurzen, gewöhnlichen Lebens von Heinrich Börner als notwendige Ergänzung zu den bekannten Geschichten „großer Helden“.
Autor Bodo Dringenberg hat sich mit diesem Buch auf Neuland begeben. Bekannt wurde der Hannoveraner mit seinen Krimis, die ihn gelegentlich auch ans Steinhuder Meer führten.
Die Lesung bieten wir bei freiem Eintritt an.
Geschichtswerkstatt
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31547 Rehburg-Loccum
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