Die Geschichte des ASB im Nationalsozialismus

Dr. Nils Köhler mit Jens Sewohl und Gabriele Arndt-Sandrock. Foto: Anke Diekmann, ASB
Dr. Nils Köhler mit Jens Sewohl und Gabriele Arndt-Sandrock. Foto: Anke Diekmann, ASB

Lehrreich, aber auch gedankenanregend war die Veranstaltung, die im Raths-Keller in Rehburg stattfand. Der ASB eröffnete in Partnerschaft mit uns eine Ausstellung zum Thema „Der Arbeiter-Samariter-Bund und der Nationalsozialismus“. Dazu hielt Dr. Nils Köhler, Mitautor der gleichnamigen, unabhängigen Studie, einen bewegenden Vortrag.

Die Veranstaltung ermöglichte einen tiefen Einblick in die Zeit des Nationalsozialismus und führte die rund 70 Zuhörenden, darunter Landrat Detlev Kohlmeier, durch persönliche Schicksale und fesselnde Lebensgeschichten.

 

 Zur Eröffnung der Ausstellung beleuchtete Bürgermeister Martin Franke das Thema der ASB-Geschichte als „eine Geschichte von Dazwischen – zwischen Täter und Opfer“ und warf Fragen auf. „Wie hätte ich mich verhalten? Hätte ich den Mut gehabt, entgegenzutreten und wäre damit das Risiko eingegangen Opfer zu werden? Hätte ich die Wahl getroffen aktiv oder passiv Täter zu werden?“ Franke regte die Besuchenden dazu an, sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen und die aktuellen politischen Entwicklungen zu reflektieren. In einer Zeit, in der die politischen Großwetterlage deutlich nach rechts tendiere, so Franke, sei es wichtiger denn je das unbequeme Thema NS-Zeit ins Rampenlicht zu rücken. Er habe sich noch vor wenigen Jahren nicht vorstellen können, dass es einmal wieder notwendig werde, die Demokratie zu verteidigen.

 

Lehrreiches von Dr. Nils Köhler: Erinnerung beleben

 

In einem fesselnden Vortrag präsentierte anschließend Dr. Nils Köhler eindrucksvoll, wie der ASB zunächst versuchte, die Zeit des NS zu überstehen, dann als aktiver Teil der Arbeiterbewegung dem NS-Staat zum Opfer fiel und verboten wurde.

Er demonstrierte mit drastischen Einzelheiten fünf individuelle Schicksale zwischen Ermordung, Suizid, Terror, Überleben, Flucht, Anpassung und Verstrickung, die die Gäste in die schreckliche Zeit zurückversetzten.

 

Am Ende der Veranstaltung nahmen sie nicht nur viele Denkanstöße mit, sondern waren sich auch einig, dass der ASB und der Arbeitskreis Stolpersteine mit diesem Abend und der Ausstellung, die noch bis zum 4. Oktober im Foyer des Rehburger Rathauses zu sehen ist, erfolgreich auf die Notwendigkeit der Erinnerung und Mahnung an die Geschichte aufmerksam gemacht haben. Das Thema sei aktueller denn je.

 

Gemeinsam für mehr Menschlichkeit und gegen das Vergessen

 

Der ASB ist heute, trotz seines Verbots zwischen 1933 und 1945, ein bundesweit tätiger Wohlfahrtsverband mit mehr als 1.3 Millionen Mitgliedern. Unser Arbeitskreis hat sich die Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus in Rehburg-Loccum zur Aufgabe gemacht. Beide Organisationen setzen sich für Menschlichkeit, Aufklärung und gegenseitigen Respekt ein.

Anke Diekmann, ASB

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