DIE HARKE, 14. Januar 2014
Stolpersteine für die Verfolgten des NS-Regimes in Rehburg-Loccum verlegen lassen und Wissen über sie zusammentragen, ist das Anliegen einer Gruppe, die aus dem Rehburg-Loccumer Ortsverein von Bündnis 90/Die Grünen heraus entstanden ist. Mit einer ersten Veranstaltung hat die Gruppe um Mitarbeitende geworben.
„Wir wollen im Oktober zwölf Stolpersteine verlegen lassen – und dafür brauchen wir Menschen, die uns helfen.“ Das Anliegen, das sie haben, konkretisierten Wolfgang Völkel, Heinrich Lustfeld und Annekatrein Kleine vor mehr als 30 Gästen. Gezielt hatten sie zu diesem Treffen Menschen eingeladen, von denen sie wissen, dass sie sich mit der Zeit des Nationalsozialismus bereits intensiv befasst haben, von denen sie meinen, dass sie das Projekt auf unterschiedliche Art unterstützen können, oder die einen direkten Bezug zu den Verfolgten des NS-Regimes in der Stadt haben.
„Die Resonanz war sehr positiv“, sagte Völkel. Fast alle, die sie angesprochen hätten, seien gekommen – und so mancher erklärte sich zum Ende der Veranstaltung bereit, tatkräftig mitzuwirken. Vier Arbeitsgruppen sollten gebildet werden, führte Völkel aus. Neben der Gruppe, die sich mit der Verlegung der Stolpersteine und der damit einhergehenden Recherche über Juden und andere Verfolgte beschäftigte, werde es eine Gruppe geben, die eine Ausstellung und Dokumentation vorbereite, eine weitere, die sich mit einem Begleitprogramm wie Vorträgen, Lesungen und Konzerten beschäftige, und eine vierte Arbeitsgruppe, die die Finanzierung des Projekts in die Hand nehmen solle.
Heinrich Lustfeld ist derjenige, der die Recherche über die Opfer bereits seit Monaten vorantreibt. Einen kleinen Einblick über die bisherigen Erkenntnisse gab er der Runde – von den Namen der Verfolgten bis zu deren Wohnorten und Schicksalen.
Einer, der dabei sehr genau zuhörte, war Burkhard Schmidt. „Als ich die Einladung bekam, war für mich klar, dass ich dabei sein will“, sagte der Wiedenbrügger und das aus gutem Grund: einer der Stolpersteine soll für seine Großmutter Frieda Schmidt verlegt werden. Sie war die einzige aus der jüdischen Gemeinde in Rehburg, die den Holocaust überlebte und am 8. Mai 1945 aus dem Konzentrationslager in Theresienstadt befreit wurde. Was er von seinen Großeltern noch weiß, will Schmidt gerne einbringen und auch Kontakte zu anderen Menschen herstellen, die mit seiner Großmutter bekannt waren und eventuell noch mehr zu erzählen haben.
Im nächsten Schritt des Stolperstein-Projekts sollen solche Erinnerungen wie die von Schmidt ans Tageslicht geholt werden. Zu einem Erzählcafé sind alle Interessierten für Sonntag, 9. Februar, 15.00 Uhr, in die Romantik Bad Rehburg’ eingeladen.
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