Wer weiß heute noch, dass mitten im Wald zwischen Rehburg und Husum von 1941 bis Kriegsende sowjetische Kriegsgefangene hinter Stacheldraht gefangen waren? Dass viele von ihnen starben – auch wegen der harten Bedingungen, unter denen die Nationalsozialisten sie einpferchten und für sich arbeiten ließen. Das "Russenlager“ – so wurde es in Rehburg genannt. "Russenlager" - das war auch der Terminus, den die Nazis verwendeten. Sowjetische Gefangene galten ihnen noch weniger als die Menschen aller anderer Länder, gegen die sie Krieg führten.
Dieses "Russenlager" hatte die Nummer 5790. Aber nicht nur das Lager, auch alle Gefangenen wurden auf Nummern reduziert. Diese Nummern sind für uns die Grundlage, um den Menschen dahinter nachzuspüren. Welcher Mensch verbirgt sich hinter der entmenschlichenden Personalkartennummer 37089? Und hinter Hunderten weiterer Nummern? Was haben sie im "Arbeitskommando 5790" erdulden müssen? Welches ist ihr Schicksal?
Wir setzen uns mit diesem Lager, seiner Entstehung, seiner Geschichte und zuallererst mit den Menschen, die dort leben und leiden mussten, auseinander. Recherchieren in Archiven, befragen Zeitzeugen. Ebenso haben wir begonnen, das Lager selbst - dieses Denkmal im Wald - zu erforschen.
Und das ist nur der Anfang unserer Arbeit. Denn Arbeitskommando 5790 war nicht das einzige Lager für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Rehburg-Loccum. Drei Lager in Rehburg, drei in Loccum. Jeweils eines in Winzlar, Münchehagen und Bad Rehburg. Davon wissen wir bislang.
Auf den folgenden Seiten werden wir unsere Ergebnisse nach und nach dokumentieren.
Es muss eine der vielen Höllen gewesen sein, die die Nationalsozialisten geschaffen haben: Das Lager mit der Nummer 5790, das im November 1941 im Rehburger Forst für sowjetische Kriegsgefangene errichtet wurde. Unser Arbeitskreis hat mit der Aufarbeitung der Geschichte dieses Lagers begonnen. Ein Beitrag zum 80. Jahrestag des Überfalls Deutschlands auf die Sowjetunion. Weiter...
Vorliegende Akten und Berichte von Zeitzeugen gestatten Einblicke in die Geschichte des Lagers im Staatsforst Rehburg. Die Rehburgerin Regina Brunschön hat sich auf Spurensuche begeben.
Sie schreibt: "257 sowjetische Kriegsgefangene wurden ihrer Menschenwürde beraubt und als Arbeitssklaven – häufig mit Todesfolge – missbraucht." Weiter...
Wo sind noch Spuren von Kriegsgefangenen in Rehburg-Loccum? Wir sind nicht nur bei Ausgrabungen im Rehburger Forst fündig geworden, sondern auch in Haushalten und im Heimatmuseum. Beispielsweise beim Ehepaar Volkewien, das uns sein Nähkästchen gezeigt hat. Ein sogenanntes "Russenkörbchen".
Was gibt eine Kamera preis, die seit der NS-Zeit im Waldboden lag, direkt neben einem Lager für sowjetische Kriegsgefangene? Der außergewöhnliche Fund hat uns Rätsel aufgegeben. Weiter...
„Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung“ – so heißt es von dem Trauerzug, der am 3. Januar 1944 durch die Felder bei Neuenknick zog. Vier Leichenwagen, von Pferden gezogen, dahinter schwarz gekleidete Menschen. Fassungslos angesichts dessen, was passiert war. „Meine Familie“, sagt Lotta Fischer und zeigt auf die Särge. Dem, was ihren Vorfahren zugestoßen ist, wollte die Schülerin auf die Spur kommen. Weiter...
Was wissen wir über die Männer, die als Kriegsgefangene aus der Sowjetunion nach Rehburg kamen und im Lager im Forst unter menschenunwürdigen Bedingungen leben und arbeiten mussten? Kaum mehr als die wenigen Daten, die auf Personalkarten erfasst sind. Was diese Dokumente erzählen - und ein wenig mehr - stellen wir anhand von Andrej Wladimirow vor. Andrej, der der erste von vielen Toten in diesem Lager war. Weiter...
Vieles weist daraufhin, dass Jakow Krawzow den Krieg überlebt hat. Das letzte Lebenszeichen, das wir von ihm fanden, ist ein Stempel auf seiner Personalkarte. „10. FEB. 1945“ hat jemand auf das Papier gedrückt - als Zeichen für die erneute Erfassung dieses Gefangenen in einem Lager in Rehburg. Zwei Monate später sind die Alliierten im Landkreis Nienburg angekommen, haben die Weser überquert und von dort ein Dorf nach dem anderen befreit. Weiter...
Jakob (Albert) Vandebroek hat es gut getroffen während seiner Kriegsgefangenschaft in Rehburg. Er wurde in der Familie Kick nahezu familiär aufgenommen, hat nach dem Krieg lange Zeit Freundschaften mit Rehburgern gepflegt und seine Erinnerungen aufgeschrieben. Erinnerungen, die von Menschlichkeit in Kriegszeiten berichten. Weiter...
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